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Fotos: Ivo Brandau, Fußballclub "Espérance - Association des Jeunes Sportifs de Kigali"

GESCHICHTE & WM 2010 IN SÜDAFRIKA

In Afrika wird seit etwa 150 Jahren Fußball gespielt. Zunächst übten europäische Seeleute, Soldaten und Kolonialbeamte untereinander in ihrer Freizeit diesen Sport aus. Bald haben Afrikaner diesen unterhaltsamen, spannenden und billigen Sport übernommen und Ende des 19. Jahrhundert die ersten afrikanischen Klubs gegründet.

Von Beginn an war in Südafrika der Fußball von der Rassentrennung geprägt. Fußball und Boxen wurden von den Schwarzen, Rugby und Cricket von den Weißen ausgeübt. Wegen der Apartheidpolitik war das Land ab 1961 vom internationalen Fußball ausgeschlossen, und erst im Jahr 1992 kehrte die „Regenbogennation“ auf die internationale Bühne zurück.

 

POLITIK UND NATION

Fast überall wird Fußball für politische Ziele instrumentalisiert. Nationalmannschaften mit Spielern unterschiedlicher ethnischer, regionaler und religiöser Herkunft können nationalen Zusammenhalt und Identität fördern und verstärken. Einen wichtigen Anteil daran hat die Fankultur, in der die emotionalen Bindungen an die Nation zelebriert werden.

MAGIE UND ZAUBEREI

Magie und Zauberei gehören zum Alltag in Afrika, so auch im Fußball. Magische Mittel werden verabreicht, Spielfeld und Ball werden verhext, Trikots mit geheimnisvollen Substanzen gewaschen, Torjäger gelähmt und Schiedsrichter benebelt, um die gegnerische Mannschaft zu schwächen und den eigenen Spielern zum Sieg zu verhelfen.

 

SPIELER-EXPORT

Bereits 1889 spielte mit dem Ghanaer Arthur Wharton der erste Afrikaner in einem europäischen Profi klub. Heute zählt jede zweite europäische Spitzenmannschaft ein oder mehrere afrikanische Spieler zu ihrem Aufgebot. Doch nur wenige Spieler können ihre Träume von Erfolg und einem besseren Leben realisieren, und Rassismus, Ausgrenzung und Ausbeutung durch skrupellose Agenten bestimmen den Alltag vieler Fußballmigranten in Europa.

Bundesligaspieler Otto Addo, geboren in Hamburg als Sohn ghanaischer Eltern, spielt beim 1. FSV Mainz 05 und bei den »Black Stars«, der Nationalmannschaft Ghanas.
Fotografie: Julia Birmanns

 

2007